Tja, so schnell kann es gehen. Knapp sechs Wochen Reisen schon vorbei und gefühlt eben erst los gefahren. Doch wenn ich hier durch meine eigenen Beiträge scrolle merke ich, wie viel ich eigentlich erlebt habe. Und: Ich bin froh, mir diesen kleinen Traum (endlich) verwirklicht zu haben.
Doch was bleibt danach? Natürlich viele Bilder und noch viel mehr persönliche Eindrücke. Von der Natur, aber auch von einzelnen Menschen. Und natürlich ein paar Lektionen die ich gelernt habe und hier mit euch teilen möchte.
Was lief nicht so gut?
Je länger die Reise, desto höher die Wahrscheinlichkeit auf Regen, vor Allem in Skandinavien. Gerne auch in einer gewissen Regelmäßigkeit. Und da spreche ich noch nichtmal von Unwettern. So erscheint es im Nachhinein etwas blauäugig, dass ich lediglich mit einem normalen Kleinwagen und einem Drei-Mann-Zelt ohne Vorzelt losgefahren bin.

Bei schlechtem Wetter ist dieses Setting gar nicht mehr so toll.
Man kann zwar auch mal im Regen draußen sitzen. Aber auf Dauer und regelmäßig macht das natürlich keinen Spaß, insbesondere wenn man hungrig ist und sich etwas zubereiten möchte. Hier werde ich vor der nächsten Reise definitiv etwas ändern müssen. Sprich: Größeres Zelt (mit Vorzelt) oder doch mal einen Camper mieten.
Stichwort Camper
In der Planung zu meiner Reise hatte ich mich bewusst gegen einen Camper entschieden, da ich mich mit solchen einfach gar nicht auskenne. Ich hatte auch den Hintergedanken, immer mal wild zu campen. Da wäre ein gewisses Hintergrundwissen zu Campingtoilette etc. natürlich ganz praktisch. Dieses wollte ich mir lieber vor als auf einer solchen langen Reise aneignen.
Doch wildcampen war ich am Ende nicht ein einziges Mal. Dazu hat es mir irgendwie zu gut gefallen, auf Campingplätzen etwas Infrastruktur zu haben und dass es mehr als genug von diesen gibt, so dass man sich auf einer Rundtour auch spontan während der Fahrt einen suchen kann und einen Platz bekommt. Teuer fand ich diese auch nie, mein Budget hat in diesem Bereich sogar für Luxus zwischendrin gereicht.
Deshalb käme ein Camper für mich in Zukunft dann doch in Frage. Eben ein solcher, in dem man einfach „nur“ schlafen und ggf. sitzen kann. Idealerweise noch mit einem ausziehbaren Dach für Regen.
Verbesserungswürdig: Die Ausrüstung
Kein besoners negativer, aber auch nicht perfekt gelaufener Punkt. Meine Ausrüstung, insbesondere die Ausstattung zum Kochen. Hier habe ich zu Beginn und auch nochmal zu Ende der Reise einige Dinge nachkaufen müssen, einfach um einigermaßen vernünftig kochen zu können. So ein Schneidebrett ist beispielsweise dann doch eine recht praktische Sache.
Natürlich sollte man es hier auch nicht übertreiben. Wer brauch schon 15 Töpfe in 13 verschiedenen Größen? Alles mit Augenmaß. Aber hier sehe ich auch erstmal keinen Handlungsbedarf, hier habe ich ja jetzt schon nachgelegt. Nur ein vernünftiger Campingtisch dürfte es noch sein, der alte war schon sehr wacklig.
Bei der Kleidung hätte es dann andererseits etwas weniger sein dürfen. Man duscht einfach weniger (wenn man normalerweise so häufig duscht wie ich) und eigentlich gibt es auf jedem Campingplatz eine Waschmaschine. Um auf die Nutzung einer solcher verzichten zu können, muss man seine Kleidung schon so perfekt aufeinander abstimmen, dass man sechs (oder mehr) Wochen ohne Waschen auskommt. Das bedeutet dann beispielsweise auch, mehr als ein oder zwei Handtücher mitzunehmen. Und wer macht das schon?
Also hier definitiv weniger einpacken: Maximal für drei Wochen, eher für zwei oder gar anderthalb, je nach geplanten Aktivitäten. Ich hatte Unterwäsche für zwei bis drei Wochen, zwei Handtücher und Hosen für acht bis zehn Wochen dabei. Da hätte ich mir viel Gepäck sparen können.
Allgemein gilt natürlich: Bei Dingen, an die man oft ran mus, nur auf einer Ebene packen, also nicht stapeln. Das ersparrt einem später viel Stress und Umpackerei. Ich werde im Nachgang auch mal schauen, was ich wirklich gebraucht habe und was beim nächsten Mal vielleicht einfach daheim bleiben darf.
Was lief denn dann gut?
Nichts ab der Fähre nach Kristiansand zu buchen, war die beste Entscheidung (vor) dieser Reise. Ich hatte tatsächlich im Vorfeld Angst, keine Unterkünfte zu bekommen, da ja Ferienzeit war. Aber da es sich dann ergeben hat, dass ich den Großteil der Zeit doch auf Campingplätzen statt in Ferienwohnungen verbringe, konnte ich diese spontan ansteuern und habe immer einen Platz bekommen. Selbst Ende Juli in Norwegen, wo die Norweger selber alle unterwegs sind.
Auch konnte ich meine Ziele so tagesaktuell und flexibel festlegen. Für meine Flucht vor dem Unwetter in Norwegen in eine überdachte Unterkunft war diese gelebte Spontanität essentiell, vielleicht sogar lebensnotwendig.
Camping ist King
Natürlich fand ich es in den Ferienwohnungen auf der Reise sehr schön und gemütlich. Doch dies war sicherlich auch meiner schon erwähnten eher schlechten Campingausrüstung geschuldet. In jedem Fall habe ich das Camping auf diesem Trip wieder voll für mich entdeckt und werde meine nächsten Urlaube sicher auch wieder eher so planen, anstatt Wanderurlaube von irgendwelchen Ferienanlagen aus zu starten.
Das wars dann also?
Ganz genau. Knapp sechs Wochen Skandinavien-Rundreise (plus Vorbereitung) sind nun also vorbei. Und nach den hier aufgeführten Lehren aus dieser Reise bleibt mir nur zu sagen: Ich würde es definitiv wieder tun. Es war für mich eine großartige Zeit, an die ich mich immer erinnern werde. Ich bin froh, dass ich mir zwischen altem und neuem Job die Zeit genommen habe, einfach mal das Hirn abzuschalten und etwas gänzlich anderes, neues zu sehen. Nun fühle ich mich ausgeruht, gestärkt und freue mich auch, nach Hause zu kommen. Jetzt bleibt mir nur noch eines zu sagen.
Und was noch?
Ein dickes, fettes Dankeschön. Und zwar an euch, die ihr hier regelmäßig oder auch sporadisch reingeschaut habt. Manche von euch haben sich sogar während meiner Reise bei mir mit positivem Feedback gemeldet und mich ermutigt, weiter zu bloggen. Das hat mich wirklich außerordentlich gefreut! Auf einer so langen Reise, die man alleine unternimmt, kann man sich ja doch gerne mal recht einsam vorkommen. Doch dieses Gefühl kam in den viereinhalb Wochen, in denen ich alleine unterwegs war, fast nie auf. Das lag sicherlich auch an manchen Gesprächen mit gleichgesinnten Reisenden. Aber das Bewusstsein darüber, dass die Geschichten, die ich hier teile, auch wahrgenommen werden, hat hier sicher den größten Teil ausgemacht. Deshalb: Danke an euch alle, dass ihr mir hier über sechs Wochen lang gefolgt seid!




























