Aufbruchstimmung

Heute hat es mich dann mal so richtig erwischt. Der Tag fing schön an. Ich wollte mir einen Park nördlich von Kristiansand ansehen und dort mal wieder entsprechend wandern gehen.

So sah es am Anfang aus, da war die Welt noch in Ordnung.

Doch dann begann es zu regnen. Und eben nicht nur so ein bisschen, sondern es schüttete zeitweise wie aus Kübeln. Als ich mich etwas unterstellen konnte, habe ich mal versucht das einzufangen.

Ich habe die Wanderung dann verkürzt. Es wurde zwischenzeitlich immer mal wieder besser, dann zeitweise auch wieder schlimmer. Schönstes Wetter hatte ich dann wieder, als ich wieder am Auto angelangt war. Egal, ich war nass und wollte duschen.

Die Wege hatten sich zeitweise in Sturzbäche verwandelt.

In der Stadt habe ich dann Formel 1 in einer Bar geschaut. Für ein alkoholfreies Weizenbier habe ich knapp 7€ gezahlt. Hätte ich ein Alkoholisches gewollt, wären es über 10€ gewurden. Das wollte ich mal erwähnen, damit sich jeder mal die Preise hier vorstellen kann…

Morgen geht es weiter ins Landesinnere. Doch dazu an anderer Stelle mehr. Da ich nach den ersten vier Tagen gemerkt habe, was ich von meiner (hauptsächlich Koch-)Ausrüstung häufiger und was seltener verwende, habe ich heute Abend noch eine kleine Aktion gestartet: Das Auto musste eh gepackt werden. Also habe ich bei der Gelegenheit meine Sachen so sortiert, dass die häufiger benötigten Dinge zusammen sind. Da alles bisher aufeinander lag und dadurch immer alles kreuz und quer durch die Gegend geflogen ist, wenn ich was aus einer Kiste benötigt habe, war mein Gedanke dass eine dritte, zusätzliche Kiste eigentlich praktisch wäre. Doch woher soll ich die an einem Sonntag auf einem Campingplatz her bekommen?

Zu dem Zeitpunkt kam zufällig einer der Mitarbeiter des Campingplatzes vorbei, welcher die Toiletten putzt. Nachdem ich ihn gefragt hatte, hat er mich kurzerhand zu den nächsten Sanitäranlagen auf seiner Route mitgenommen und extra für mich einen Karton Toilettenpapier ausgepackt, damit ich diesen leer haben konnte. Dabei hat er auch noch darauf geachtet, ihn nicht zu sehr kaputt zu machen. Das war mal wieder richtig nett! Jetzt ist das Auto noch ein Stück ordentlicher beladen, so dass es morgen weiter gehen kann.

Die Welt ist klein

Als ich am Donnerstag in Kristiansand mit dem Auto auf dem Campingplatz herumfuhr, um mir einen Platz für mein Zelt auszusuchen, hatte ich mal wieder eine interessante Begegnung. An einer Stelle stand nämlich jemand mit seinem Auto, der ebenfalls gerade sein Zelt errichtete. Und er hatte ein Künzelsauer Kennzeichen!

Für alle denen das jetzt nichts sagt: Das ist eines der zwei möglichen Kennzeichen, die man in meiner Heimatregion rund um Öhringen haben kann. Das zweite, das Öhringer Kennzeichen, gibt es erst ein paar Jahre.

Da bewegt man sich also mehr als 1000 Kilometer Richtung Norden, nur um dort jemanden zu treffen, der gerade mal 20 Kilometer von dem Ort entfernt wohnt, in dem man aufgewachsen ist. Da konnte ich mir eine entsprechende Begrüßung natürlich nicht verkneifen.

Prompt habe ich also mein Zelt nebem das von Jochen gestellt. Wir haben uns dann natürlich noch weiter unterhalten und diese Begegnung stellte sich nicht nur als äußerst nett, sondern auch praktisch heraus. Jochen war nämlich selber die vergangenen zwei Wochen auf Tour und das auf der selben Route, die ich auch grob im Kopf habe. So konnte er mir einige Erlebnisse schildern und viele Tipps geben. Super, genau so hatte ich mir das vorgestellt! So saßen wir den restlichen Abend zusammen und haben uns dann auch noch über viel weiteres unterhalten. So darf so eine Tour doch gerne losgehen.

Natur pur

Heute war ich etwas nördlich von Kristiansand wandern. Im Gegensatz zu meiner ersten Wanderung war diese heute eine solche, wie man sie sich in Norwegen einfach vorstellt. Dichte Wälder, einsame Seen umgeben von Bäumen, in denen sich das Ufer noch spiegelt. Aber seht selbst.

Diese Hängebrücke durfte ich heute zwei Mal überqueren.

Ganz schön hoch, zum Glück bin ich schwindelfrei.

Eine Grillstelle mit Aussicht. Geniale Idee, und dazu noch mega gemütlich!

Einfach herrlich, diese Aussicht.

An diesen einsamen See habe ich dann meine Mittagspause verbracht. Leider hatte ich meine Schwimmsachen am Zelt vergessen… Aber da ich dort wirklich komplett alleine war, war mir das beim Schwimmen auch egal…

Eine weitere schöne Stelle für eine Rast.

Norway, Baby!

Ich habs geschafft! Nach drei anstrengenden Anreisetagen bin ich am gestrigen Donnerstag in Norwegen, genauer gesagt in Kristiansand angekommen. Die Fähre von von Hirtshals in Dänemark aus war ausgebucht und dementsprechend voll. Aber das Boot war auch groß genug, so dass jeder Platz hatte. Hier ein paar Impressionen von der Überfahrt.

Als ich schon an Board war, mussten immer noch eine ganze Menge Fahrzeuge verladen werden…

Tschüss Dänemark bzw. zentraleuropäisches Festland!

Der Blick vom Außendeck. Hier sieht man am Horizont immer noch die Küste Dänermarks.

Die Küste Norwegens kommt langsam näher…

Einfahrt in den Hafen.

Es war schon ein erhebendes Gefühl, zum Ende der Überfahrt auf dem Außendeck zu stehen. Zum Einen war ich noch nie so weit nördlich auf unserem Planeten unterwegs. Zum Anderen habe fast das ganze Jahr auf diesen Moment hingearbeitet und hingefiebert. Da fühlt es sich einfach großartig an, endlich am Ziel anzukommen.

Und jetzt?

Die Anreisetage waren sehr anstrengend. Deshalb habe ich bereits in Dänemark beschlossen, erstmal ein paar Tage in bzw. bei Kristiansand zu bleiben, um mich ein bisschen zurecht zu finden und einfach anzukommen. Daher geht es erst am Montag weiter. Bis dahin stehen einige Wanderungen hier in der Gegend auf dem Programm. Heute war ich bereits auf einer Halbinsel vor dem Hafen von Kristiansand wandern.

Und eine Runde Schwimmen durfte natürlich auch nicht fehlen.

Einquatiert habe ich mich hier auf einem Campingplatz. Das war wohl auch ganz gut so, denn mir ist aufgefallen, dass mir fürs Camping noch einige wichtige Ausrüstungsgegenstände fehlen. Da ich aktuell noch in einer größeren Stadt bin, habe ich die Chance also gleich genutzt, mich fertig auszustatten. Außerdem gibt es hier eine Sportsbar, in der ich am Sonntag das Formel 1 Rennen verfolgen kann, bevor es dann am Montag weiter geht. Daher passt es für mich hier in der Stadt noch ganz gut. Mal sehen wo es mich danach hinzieht…

Einmal längs durch Deutschland

(Nein, nicht quer, bin ja nicht nach Polen gefahren 😉 )

Die letzten beiden Tage waren sehr intensiv. Am gestrigen Montag musste erstmal alles, was ich mitnehmen möchte, zusammengerafft und eingepackt werden. Und das am besten alles noch einigermaßen sortiert. Ich denke aber, das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Gut dass mein Auto für die Tarifklasse recht groß ist (Opel Corsa F). Neben dem Packen musste ich dann natürlich auch noch meine Wohnung für sechs Wochen Abwesenheit richten. Das hat sich sogar bis in den Dienstagmorgen rein gezogen.

Danach ging es dann heute um 10:30 Uhr los, ab auf die Autobahn, stets Richtung Norden. Nach knapp anderthalbstunden, bei Weiterstadt gab es dann direkt eine größere Pause. Einerseits, um Mittag zu essen; andererseits ist mir aufgefallen, dass mir ein paar Ausrüstungegenstände, die ich gerne dabei hätte, doch noch fehlen. Unter Anderem habe ich mir daher noch einen kleinen Gas-Campinggrill besorgt. Denn wer weiß, vielleicht kann ich mir an einem wunderschönen Fjord mal ein Steak grillen?

Also ging es gegen 14 Uhr weiter und ab dann nur noch mit kleineren Pausen bis auf Höhe Kiel. Die ersten knapp 730 Kilometer sind also schonmal geschafft. Morgen geht es nach einem hoffentlich stärkenden Frühstück weitere 350 Kilometer nach Aalborg und dort zur ersten kleineren Wanderung. Dafür werde ich mir jedoch keinen Wecker stellen, dafür waren die ersten beiden Tage stressig genug. Also mal sehen, ob überhaupt Zeit für die Wanderung bleibt….

Was ist der Plan?

Kommende Woche, genauer gesagt am Dienstag, 25.07.2023 geht es los. Mein schon seit mehreren Jahren geplanter Roadtrip nach und durch Skandinavien steht an. Doch bevor ich während der Reise auf diesem Blog über meine Erlebnisse und Eindrücke schildere, möchte ich noch kurz auf die „Vorgeschichte“ zu dieser Reise eingehen.

Im Jahr 2021 fasste ich den Entschluss, irgendwann mal eine Tour mit dem Auto durch den Norden Europas zu machen. Einfach, weil ich dort noch nie war. Mir war klar, dass sich irgendwann mal sicher die Gelegenheit dazu bieten sollte. Sei es durch einen Wechsel des Arbeitsplatzes oder ein Sabatical bei meinem damaligen Arbeitgeber. Damals war die Tour noch über drei Monate geplant und sollte über Finnland, Russland und Polen zurück in die Heimat führen.

Nun hat sich die Situation in einigen Bereichen geändert. Über Finnland und Russland zurück zu fahren stellt für mich keine Option mehr dar. Zusätzlich habe ich dieses Jahr meinen Job gekündigt und fange erst am 01. September bei meinem neuen Arbeitgeber an. Nun komme ich also einige Jahre früher als ursprünglich geplant dazu, meine Tour durchzuführen. Dadurch habe ich natürlich deutlich weniger dafür angespart. Doch da kommt es mir jetzt eben zu Gute, dass mir aufgrund der gekürzten Strecke ein Zeitraum von sechs Wochen völlig ausreicht.

Und was ist jetzt genau geplant?

Ich habe beinahe ganze sechs Wochen Zeit, in denen ich unterwegs sein kann. Erst am 01.09 muss ich wieder zurück sein. Und genau diese Zeit werde ich auch so nutzen. Los geht es also am Dienstag, 25.07 mit den ersten knapp 600 Kilometer kurz hinter Hamburg. Nach einer Übernachtung dort geht es weiter nach Aalborg. Dort steht eine flache Wanderung und eine erneute Übernachtung an. Am Donnerstag dann fährt gegen mittag die Fähre ab, welche mich nach Kristiansand in Südnorwegen bringt.

Und danach? Ist bisher alles offen. Selbst jetzt , knapp eine Woche vor der Ankunft in Norwegen, habe ich dort noch keine einzige Unterkunft gebucht. Ich möchte das Gefühl dieser skandinavischen Gemütlichkeit und Weite genießen. Daher werde ich meine Unterkünfte spontan oder nur kurz vorher buchen, da ich jetzt noch nicht weiß, wohin mein Weg mich führt.

Auf dem Bild sieht man aber die grob angedachte Route. Einen Stopp in Oslo wird es in jedem Fall gehen. Dann entscheidet sich wahrscheinlich auch, abhängig davon wann ich dort bin, ob ich wie gezeigt die Rückreise über Göteborg antrete oder aber doch noch einen Schlenker über Stockholm mache.

Wie reise ich?

Ich habe mir über stadtmobil ein Fahrzeug für sechs Wochen gemietet. da ich kein eigenes besitze. In diesem kann ich zwar nicht schlafen, ich nehme aber mein kleines Zelt und alles was dazu gehört mit. Da ich gut ausgestattet bin, werd ich das Fahrzeug auch mal für ein, zwei Tage stehen lassen können und nur mit dem Zelt unterwegs sein. Aber auch von einer Ferienwohnung zwischendrin, vielleicht sogar eine oder zwei Wochen lang, bin ich gar nicht abgeneigt. Es kommt also ganz darauf an, wo es mir wie sehr gefällt.

Ich bin selber sehr gespannt auf meine Reise und stecke noch voll in den Vorbereitungen. Ich werde schätzungsweise alle zwei, drei Tage hier mal ein Update geben. Dieser Blog soll die Möglichkeit für andere geben, zu wissen wo ich mich gerade rumtreibe. Und für mich dient er als digitales Tagebuch.