Nachdem der Freitag unerwarteterweise etwas zu ruhig verlief, habe ich gestern noch einmal eine kleine „Gebirgswanderung“ ganz in der Nähe meiner Ferienwohnung gemacht. Ich würde sagen, Bilder sprechen mehr als 1000 Worte.
Genau so hab ich mir das hier vorgestellt!
Am heutigen Sonntag war dann großes Planen und Zusammenpacken angesagt. Da ich morgen die Ferienwohnung verlasse, musste alles, was ich kreuz und quer verteilt und teilweise zum Trocknen aufgehängt hatte so langsam wieder in die Taschen und Kisten wandern. Natürlich wurde der letzte Tag in der Ferienwohnung nochmal so richtig genutzt. Sprich: Akkus laden, Essen für Unterwegs richten, gekühlte Getränke genießen und einfach noch etwas entspannen.
Morgen geht es dann in einen Nationalpark knapp 100 Kilometer entfernt. Dort wieder eine Gebirgswanderung, bevor es mal wieder auf einen Campingplatz geht. Wenn mir dort nicht noch etwas spezielles auffällt, dient der aber nur zur Durchreise auf meinem Weg Richtung Oslo. Und dann soll es so langsam Richtung Schweden gehen. Aber warten wir es ab. Die Straßen sind soweit wieder einigermaßen frei. Dennoch muss ich auf meinem Weg von hier nach Oslo einen Umweg fahren. Der hat mich aber auf meinen anvisierten Campingplatz gebracht, der wieder echt gut aussieht! Danach muss ich noch eine kleinere Umleitung fahren, ansonsten sollte ich ganz gut nach Oslo durchkommen.
Insgesamt war die Zeit in der Ferienwohnung echt entspannt, aber ich bin doch ganz froh dass es jetzt wieder weiter geht. Und wie der Titel jetzt schon sagt, ist jetzt schon Halbzeit. Drei Wochen sind jetzt rum, knapp drei Wochen habe ich noch. Klar ist auf jeden Fall, dass ich auf meinem Trip mehr Zeit in Norwegen verbracht haben werde als in Schweden. Wie viel Zeit ich in Schweden wirklich verbringen kann und wie weit ich von der Westküste ins Landesinnere fahren kann, wird der Verlauf der kommenden Woche zeigen.
Entschieden habe ich heute ebenfalls, dass ich mich nicht hetzen möchte. Ich hatte eigentlich überlegt, am kommenden Donnerstag, also in vier Tagen, auf ein Konzert in Huskvarna in Schweden zu gehen. Doch das liegt knappe 9 Fahrstunden von meiner aktuellen Position entfernt. Das könnte ich natürlich schaffen, allerdings würde ich dann zu viel interessante Dinge hier in der Gegend und in Oslo links liegen lassen müssen. Zwar schade um das Konzert, aber für mich definitiv die sinnvollere Entscheidung.
Morgen geht es also weiter, ich freue mich schon drauf.
Nachdem der gestrige Tag ja ganz gut lief, war der Plan heute, eine kleinere Wanderung in ca 30 Kilometer Entfernung zu machen und danach einkaufen zu gehen. Im Tal fließt ja ein Fluss, weswegen die Straße dort an einigen Stellen noch gesperrt ist. Google Maps hatte mir aber eine Bergstraße vorgeschlagen, und auch mein Navi wollte schlussendlich so fahren.
Die Straße war dann tatsächlich ein einspuriger Schotterweg. Spannende Sache eigentlich so etwas für knapp 20 Kilometer zu fahren. Als mir dann ein Fahrzeug entgegenkam und ich warten musste, wurden meine Pläne jedoch verworfen. Die Insassen des anderen Fahrzeuges kurbelten nämlich, als sie neben mir standen, das Fenster runter.
Es sollte sich herausstellen, dass die Beiden von der Administration dieser privaten Bergstraße waren. Und eben jene Bergstraße war jetzt auch gesperrt. Zu meinem Ziel gab es keinerlei Durchkommen mehr. Vermutlich ein Erdrutsch oder Ähnliches. Da ich eh einkaufen musste, habe ich also umgedreht und habe die normale Straße ins Tal runter genommen. Auf dem Weg dachte ich noch, vielleicht kann ich ja über diesen Weg zu meiner Wanderung kommen.
Heute Morgen hatte ich aber noch nicht die Karte mit den Streckensperrungen hier in Norwegen geprüft. Und siehe da, im Tal stand direkt eine Polizeistreife vor einer entsprechenden Absperrung.
Es führen ja bekanntlich viele Wege nach Rom. Daher bin ich erstmal auf einen Parkplatz gefahren und habe die Sperrungen und Alternativen geprüft. Die Talstraße war noch an weiteren Stellen auf meiner Strecke gesperrt. Zwar hätte es Alternativen gegeben, diese stellten sich auf der Karte jedoch als recht kleine Bergstraßen dar. Wer weiß also, ob diese überhaupt für den öffentlichen Verkehr freigegeben, befestigt oder nicht auch noch gesperrt sind.
Zu viel Aufwand also für eine nicht so wichtige Wanderung. Dazu kommt, dass ich nach den gestrigen 17 Kilometern körperlich noch relativ müde bin. Also war ich lediglich im Tal einkaufen und bin wieder in meine Ferienwohnung gefahren. Schade eigentlich, da heute die Sonne auch mal wieder länger scheint. Mal schauen, was ich aus dem Tag noch mache.
Ich hatte für die kommenden Tage auch noch eine weitere Wanderung etwas entfernt geplant. Aber auch hier ist die Anfahrt wieder über eine Bergstraße angedacht. Das werde ich deshalb also definitiv gar nicht erst versuchen. Die Straße vor meiner Ferienwohnung ist soweit erstmal frei. Wahrscheinlich fahre ich noch etwas weiter ins Gebirge und schaue dort mal, ob ich da nochmal auf einen Berg hoch laufe oder so. Das muss ich erstmal planen.
Grundsätzlich sieht man die Auswirkungen des Dauerregens an einzelnen Stellen. Auf der Bergstraße, die ich heute kurz befahren habe, war am Rand immer mal wieder etwas Straße gebröckelt. Und auch auf der größeren Straße hier ins Tal herunter lagen immer wieder Steine am Rand. Ich schätze, dass da zwischenzeitlich einiges auf der Straße lag, mittlerweile aber zur Seite geräumt wurde.
In der Ferienwohnung bin ich nun bis Montag. Dann möchte ich aber auch definitiv hier weg. Einige Sperrungen hier in dem Gebiet wurden jetzt auch schon bis Samstag mittag verlängert. Ich hoffe jetzt einfach, dass die Zeit bis Montag reicht, damit die Wassermengen wieder abfließen können und einige Sperrungen aufgehoben werden. Aber natürlich gibt es immer auch Alternativrouten. Mal schauen, wie sich alles bis Montag entwickelt. Eine Straße nicht weit von hier, die ich passieren müsste, ist auf jeden Fall bis Mittwoch kommender Woche gesperrt, da sie beschädigt ist.
Interessant ist auch, dass diese Gegend hier aktuell offensichtlich mit noch am stärksten von diesen Auswirkungen betroffen ist. Der Karte nach zu urteilen ist weiter im Westen, wo ich ja hergekommen bin, schon alles halbwegs wieder frei. Tja, wenn einen die günstige Ferienwohnung anlockt…
Natürlich ist es jetzt um die angedachten Wanderungen schade und teilweise ein mulmiges Gefühl, hier so „gefangen“ zu sein. Aber hey, das sind jetzt noch ein paar Tage und es ist ja nicht so, dass ich hier nichts unternehmen könnte. Insgesamt habe ich ab Montag dann immer noch drei weitere Wochen, in denen ich mich hoffentlich wieder deutlich freier bewegen kann. Daher ist es für mich gerade auch einfach spannend, so etwas mal hautnah zu erleben.
Hurra. Nachdem sich das Unwetter bis Mittwoch Abend hingezogen hat, ist es am heutigen Donnerstag wieder deutlich besser. Zwar noch kühl und recht windig, aber es regnet nicht mehr. So konnte ich heute endlich mal wieder etwas unternehmen, dabei hat sogar mal die Sonne geschienen!
Vorab ein kurzes Video der vergangenen Tage. Man bekommt hoffentlich einen groben Eindruck, wie heftig es geregnet hat. Der Schleier vor dem Gebirge auf der anderen Seite sind keine Wolken, sondern nur Regen.
Dann ging es heute endlich wieder los. Ich habe eine Tour gemacht, die direkt hinter meiner Ferienwohnung startete. Dort auf den Hügel hinauf, um den See herum und zu einem Wasserfall. Ich bin ja aktuell in einem Skigebiet, daher war der höchste Punkte heute bei ca 1200m. Und das war heute genau das Richtige. Denn eine Wanderung dieser Art wollte ich hier eh mal machen.
Es sind noch einige Straßen in Norwegen überflutet, auch direkt in meiner Gegend im Tal, also 20 Kilometer von mir entfernt. Daher habe ich meinen Aufenthalt jetzt hier verlängert und werde noch bis Montag hier bleiben. So kann ich noch ein, zwei Wanderungen (die ich über Bergstraßen erreiche) hier machen und die Zeit etwas genießen. Danach geht es wahrscheinlich wieder campen und Richtung Oslo.
Eines vorab: Es geht mir gut. Ich bin körperlich unversehrt und in Sicherheit. Ihr habt vielleicht schon manches in den Medien mitbekommen bzw. werdet es noch hören. Macht euch aber um mich keine Sorgen.
Die letzten zwei Tage waren dann doch stark anders wie die vorherigen und verliefen auch nicht ganz nach Plan. Aber (oder auch deshalb) der Reihe nach. Das wird jetzt ganz schön viel Text, macht euch also vorher eine Tasse Tee oder so.
Ich meldete mich ja zuletzt nach meiner Wanderung auf den Preikostolen, das war am vergangenen Samstag. Den restlichen Tag habe ich dann sehr entspannt verbracht, indem ich ein wenig über die weitere Route recherchiert, aber auch viel gelesen habe. Abends hat der Besitzer vom Campingplatz zu einem Lagerfeuer mit gratis Bratwürsten und Wein eingeladen. Richtig coole Aktion! Ich habe mich dann recht spät, als die Familien mit Kindern weg waren, dazu gesellt. Dort hatte ich dann eine echt nette Unterhaltung mit dem Besitzer, seiner Freundin und einem osloer Ehepaar, die urspünglich aus Italien stammen. Bei letzterem war bzw. ist sie ein Metalhead und Rammstein-Fan, daher hatten wir einige gute Gesprächsthemen. War dann echt ein sehr schöner Abend.
Am Sonntag ging es dann weiter Richtung Norden. Ich hatte mir einen Zeltplatz am Rande eines Nationalparks herausgesucht. Dort war eine Wanderung mit vier Wasserfällen vorgesehen. Auf der Fahrt dort hin bin ich wieder Mal schier nicht weiter gekommen, bei diesen unfassbaren Ausblicken teilweise…
Ja, das Foto habe ich selber geschossen!
In der letzten halben Stunde vor der Ankunft auf dem Campinplatz überkam mich ein schlechtes Gefühl. Ich konnte es nicht so ganz fest machen, was genau mich beschäftigt hat. Missfallen hat mir in jedem Fall, dass die Gegend in der ich unterwegs war, sehr touristisch ist. Ich stand zwischenzeitlich auch in einem kurzen Stau, weil es an einer Straße einen Wasserfall gab und am dortigen Parkplatz die Touristen mit ihren Autos und die Touristenbusse kreuz und quer geparkt haben und ein Durchkommen zeitweise unmöglich war. Aber auch so waren mir einfach zu viele fremde Kennzeichen unterwegs. Klar, das ist ja zu der Zeit eigentlich normal. In den Gegenden, in denen ich vorher unterwegs war, war dies aber nicht so extrem.
Am Campingplatz bot sich mir dann das selbe Bild. Noch dazu war er sehr voll, ich habe einen der letzten zwei oder drei Plätze für ein Zelt bekommen. Weil der Platz, oder auch meine ganze Situation, dann irgendwie suspekt war, habe ich dann erstmal nur für eine Nacht reserviert. Ich wollte einfach die Flexibilität haben, mir auch nach der Wanderung am kommenden Tag noch einen neuen Platz suchen zu können. Doch dazu sollte es nicht kommen.
Die Aussicht auf dem Platz war aber doch wieder recht nett
Auf dem Platz fielen mir zwei junge, deutsche Frauen auf, die an einer Seite ihres Zeltes eine dünne Plastikfolie befestigten. Dass ich sie beobachtete fiel ihnen natürlich auch auf. Ich bot ihnen dann mein Panzertape zur Benutzung an, was sie dankend annahmen. Zusätzlich hatte ich in Kristiansand ja zwei Kartons bekommen, wovon ich bisher nur den einen verwendete. Also gab ich Ihnen auch noch den übrigen Karton. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie der schon zersägt und eingesetzt wurde. So kamen wir dann natürlich ins Gespräch. Die beiden hatten vor kurzem ebenfalls am Preikostolen oben gezeltet, wo es nachts wohl richtig stark geregnet hat. Ihr ausgliehenes Zelt hält wohl nicht ganz dicht, daher war nach dieser Nacht alles darin nass. Sie wollten ihr Zelt nun etwas dichter machen, vor Allem da ja die kommenden zwei Tage starker, durchgehender Regen angekündigt war.
Da wurde ich hellhörig, insbesondere da ich aktuell die Wettervorhersagen gar nicht groß zu Rate ziehe. Also recherchierte ich nun doch ein wenig und Tatsache: Es war für zwei Tage durchgehender Regen angekündigt, beginnend Montag morgen. Es bestand auch eine Wetterwarnung der mittleren Kategorie. Jetzt wurde mir auch klar, warum auch andere auf dem Zeltplatz zusätzliche Planen über ihre Zelte gespannt hatten oder teilweise schon ihre Sachen in die Autos verluden. Auch ich began nun, mir Gedanken zu machen, was ich jetzt sinnvollerweise tun sollte. Ich habe ja keinen Camper sondern bin mit einem mittelgroßen Wagen und Zelt unterwegs. Und selbst jenes Zelt ist recht zweckmäßig und besitzt kein großes Vorzelt, in dass man sich zur Not setzen kann. Campe ich also weiter, sitze ich die meiste Zeit entweder im Zelt oder im Regen. Vielleicht erklärt diese ganze Situation mein schlechtes Gefühl von vorher. Vielleicht hatte ich aber auch keine Lust mehr auf Camping, was jetzt aber erst recht legitim war.
Nach vielen Überlegungen und einer Nacht darüber schlafen habe ich heute morgen um 7 Uhr meine Sachen zusammen gepackt, mich ins Auto gesetzt, eine grobe Planung für die kommenden Tage gemacht und eine Ferienwohnung gebucht. Es hat morgens natürlich auch schon geregnet. Mir bei Dauerregen mehrere Wasserfälle anzuschauen, da konnte ich mir heute auch besseres vorstellen. Daher bin ich nicht direkt zu meiner 150 Kilometer entfernten Ferienwohnung gefahren, sondern habe einen Umweg über den Aurlandsfjellet gemacht, eine enge Straße über ein Hochgebirge, welche von einem Fjord zu einem anderen führt. Bei dem Regen und Nebel (und wegen den dennoch zu Hauf quer parkenden und laufenden Touristen) habe ich die dortigen Aussichtspunkte links liegen lassen und mich auf die Stecke selbst konzentriert. Hier hatte ich mal wieder großen Fahrspaß! Auch sonst gab es wieder einige hübsche Orte an der Strecke, so dass sich der Umweg insgesamt echt gelohnt hat. Dabei bin ich auch an einigen Campingplätzen vorbei kommen. Auffallend war, dass man dort nun fast gar keine Zelte mehr hat stehen sehen. Haben sich dann doch wohl einige ähnlich entschieden wie ich.
Der Regen war dann wie angekündigt wirklich durchgehend und teilweise sehr stark. Und es kommt wohl noch dicker. Als ich im Supermarkt einkaufen war, bimmelte es plötzlich überall sehr laut. Ich habe gar nicht verstanden worum es ging. Einige Mitarbeitenden des Marktes schauten auf ihre Handys, dann hörte es auch schon wieder auf. Kurz darauf habe ich auch auf mein Handy geschaut und sah folgendes:
Das war, laut Aussage vom Rezeptionisten meiner Ferienwohnung, die erste Warnung, die Norwegen jemals über diesen Kanal herausgegeben hat. Morgen soll es nämlich noch deutlich schlimmer werden, es sollen bis zu 80mm fallen. Es sind wohl die heftigsten Regenfälle seit 25 Jahren hier.
Ich bin also heile und gut versorgt in meiner Ferienwohnung in einem Skigebiet mit Bergsicht angekommen. Ich habe ein äußerst geräumiges Appartement mit einer Küche und werde wohl mindestens den morgigen Tag sehr entspannt verbringen. Ich habe die Ferienwohnung bis Freitag gemietet mit dem Ziel, gegen Mitte oder Ende der Woche noch ein, zwei Aktivitäten hier zu unternehmen. Mal sehen, was daraus wird. Ansonsten bin ich über etwas Entspannung auch mal froh und habe ja nicht umsonst meinen Gaming-Laptop und meinen E-Book-Reader dabei :-).
Heute hätte der Wecker um 6 Uhr morgens geklingelt. Da ich aber (wie häufig in letzter Zeit) gegen fünf Uhr schon wach war, habe ich die Gelegenheit dieses Mal direkt genutzt und bin aufgestanden und habe mich auf den Weg gemacht. Denn heute stand der Preikestolen an, die Touristenattraktion in Südnorwegen schlechthin. Eine Felsplattform über 600 Meter über einem Fjord.
Vom Parkplatz aus sind 4 Kilometer und knapp 400 Höhenmeter aufwärts hinter sich zu bringen, um zum Preikestolen zu kommen. Und wie bei Wegen zu solchen Orten oft üblich, sind diese nicht gerade sehr breit und für Straßenschuhe geeignet. Da möchte man es natürlich vermeiden, in eine Karawane mit Touristen zu kommen, die gerade aus einem Reisebus ausgestiegen sind und versuchen, diesen Weg mit Ausgehschuhen mit Absätzen (heute wirklich so gesehen) zu bewältigen. Deshalb war es von vorneherein mein Plan, früh dort hin zu kommen.
Also bin ich um halb 6 losgefahren und war um kurz nach 6 Uhr am Parkplatz. Und hallelujah hat mir die gestrige Pause gut getan. Mein Körper hatte wieder richtig Bock. Ohne Frühstück bin ich da schier hochgespurtet, hab einige andere Wanderer überholt und war bereits nach 1:23:49 am Ziel (geschätzt werden 2 Stunden). Und der Aufstieg hat sich, mal wieder, echt gelohnt.
Die Aussicht vom Preikestolen
Geht mal wieder ganz schön runter hier
Die meisten Touristen stehen Schlange (auch heute Morgen um halb 8), um sich an der Spitze des Felsens vor der Aussicht fotografieren zu lassen. Ich fand es aber interessanter, den Felsen selbst mal einzufangen. Und das ist mir tatsächlich auch gelungen.
Beim Schreiben dieses Beitrags habe ich mich ein wenig geärgert, dass meine Kamera bei manchen Fotos leider den Fokus auf das falsche Objekt gelegt hat. Doch eben ist mir aufgefallen, dass mir ein Shot doch noch gelungen ist. Und der kann sich wirklich sehen lassen!
Dort oben hatten auch ein paar Leute gezeltet. Gute Idee dachte ich mir dann im Nachhinein, abends hoch und dann morgens den Sonnenaufgang genießen und wieder runter. Vielleicht bekomme ich auch mal noch die Chance, dies an einer passenden Stelle so zu machen.
Runter ging es dann auch wieder recht flott. Aber hier kamen mir schon die ersten Bustouristen und viele weitere Wanderer entgegen. Aber lieber so als wenn dies beim eigenen Aufstieg geschiet. So bin ich dann schon kurz vor 10 wieder vom Wanderparkplatz weggefahren.
Jetzt habe ich den Rest des Tages natürlich viel Zeit. Ich war erstmal für den Rest des Wochenendes einkaufen. Jetzt nutze ich den restlichen Tag um mal meine Wäsche zu machen und mir zu überlegen, wo es als nächstes hingehen soll. Denn diesbezüglich habe ich aktuell echt noch gar keinen Plan. Heute Abend wird auf jeden Fall wieder der Grill angeworfen. Dieser Spontankauf am Anfang meiner Reise hat sich gelohnt, denn er wird ähnlich häufig benutzt wie sein großer Bruder bei mir auf dem Balkon.
Heute habe ich mich wieder auf Tour begeben. Da ich wieder mit offenen Augen durch die Gegend gefahren bin, konnte ich wieder den einen oder anderen schönen Halt mitnehmen.
Wie man auf dem zweiten Bild sieht, war das Wetter heute ebenfalls nicht so berauschend. Ideal zum fahren also. Bei meiner Mittagspause auf halber Strecke von ursprünglich gerade Mal 50 Kilometer habe ich deshalb nochmal meine Strecke geprüft. Eigentlich war geplant, ziemlich direkt zum nächsten Campinplatz zu fahren. Doch auf dieser Strecke lag eine Fähre. Zwar war das Navi auf Fähre vermeiden eingestellt, jedoch wollte es diese Fähre nehmen. Verständlich, drum herum zu fahren wären ein Umweg von mindestens 50 Kilometern gewesen.
Da ich die Fähre jetzt aber nicht kannte und nicht wusste, ob und wie oft am Tag sie fährt, kam ein Umweg für mich grundsätzlich schon in Frage. Außerdem hatte ich noch viel Zeit. Da habe ich mir den Umweg mal genauer angeschaut, und siehe da:
Der Umweg beinhaltete eine Teilstrecke, die ich auf meiner Tour eh mal fahren wollte. Von Stavanger nämlich aus nämlich nordöstlich über einen rieseigen Fjord beziehungsweise die Nordsee. Geile Aussicht garantiert. Also war alles klar, Navi neu eingestellt und los gefahren.
Tja, über ist hier das Stichwort. Nach einem Abschnitt über die Autobahn und einem kleinen Abstecher in die Stadt zum Tanken, die beide lange nicht mehr so gediegen und entspannt wie das fahren hier sonst waren, führ ich plötzlich in einen Tunnel hinein, der tief runter ging und nicht mehr aufhören wollte. Und plötzlich war ich auf der anderen Seite. So viel also zur geilen Aussicht. Da hätte ich auf einer Fähre möglicherweise mehr von gehabt. Wenigstens gab es nach dem Tunnel noch einen Parkplatz mit einer Aussicht auf eben jenes Gewässer.
Die letzten Tage war ich viel unterwegs, daher der Reihe nach.
Am gestrigen Mittwoch habe ich mal wieder meine Sachen zusammengerafft und bin aufgebrochen. Wie angekündigt habe ich mir im Setesdal noch einen großen Wasserfall angeschaut. Dieses Mal wurde ich auch keineswegs enttäuscht.
Auf dem Weg zum Wasserfall
Der besagte Wasserfall (oder was ich davon mit der Kamera einfangen konnte)
Im Anschluss ging es weiter zum nächsten Campingplatz, den ich vorher schon ins Auge gefasst hatte. Und dabei kam dieses Freiheitsgefühl, dass ich gerade am stärksten spüre, wenn ich den Standort wechsle, wieder hoch. Es ist schon was ganz Besonderes, einfach für sich entscheiden zu können, wo man jetzt hin fährt. Und das Besondere hier in Norwegen ist: Man kommt gefühlt ewig nicht an. Dann hinter einer noch so unscheinbaren Kurve kann wieder ein wunderschöner See oder ein anderes Naturschauspiel lauern. So wird jeder Standortwechsel jedes mal zur reinen Sightseeing Tour.
Auch gestern bin ich wieder einige Male abgebogen bzw. habe angehalten, oft einfach nur um ein paar tolle Fotos zu schießen. An einem Parkplatz hatte ich direkt einen Freund gefunden, der mich daraufhin verfolgt hat.
Er wollte mir nicht mehr von der Seite weichen, siehe nächstes Bild.
Ist eigentlich gar nicht so schlecht das Bild. Den besten Shot habe ich dann doch mit der Kamera etwas erhoben getroffen.
So sehen die Fahrtwege hier öfter mal aus.
Kurz darauf habe ich abermals angehalten und einen Sparziergang zu diesem riesigen Bergsee gemacht.
Irgendwann bin ich dann doch mal am Campingplatz angekommen. Direkt nach mir kamen ein weiterer Camper aus Schwerin und ein Pärchen aus dem Oberallgäu an. Die haben sich dann aber erstmal in ihre Camper verzogen, als es angefangen hat zu regnen. Ich saß trotzdem munter draußen und habe mein Abendessen gekocht, war ja erst das dritte Mal in Folge, dass es dabei geregnet hat.
Doch für heute stand ein größeres Ziel an: Der Kjerag. Ein hoher Felsen mit einer fantastischen Aussicht und einem besonderen Naturphänomen, aber seht selbst:
Leider war es etwas neblig oben. Aber ich denke man kann erahnen, wie weit man hier sehen konnte.
Da gehts ganz schön weit runter.
Die Hauptattraktion, weswegen die meisten hier her kommen. Die meisten stellen sich auf diesen Stein und recken die Arme in die Luft.
Ich habe auf dieses Foto von mir selber verzichtet, gibt es ja sicher mittlerweile zu Tausenden auf Instagram. Aber auch so habe ich heute deutlich weniger Bilder gemacht als sonst. Dieser Tag war nämlich der bisher anstrengendste. Knapp 700 Höhenmeter waren zu bewältigen, rauf und runter. Und das auf teilweise aalglatten Felswänden, die stellenweise auch noch nass waren. Ohne die befestigten Handläufe aus Stahlketten würden hier nur die wenigsten hoch kommen. Der Abstieg vom Felsen war dann auch entsprechend anstrengend. Aber ich hatte Glück. Irgendwie wusste mein Körper was noch kommen mag und hat mir daher vorher, wo es nicht so gefährlich und steil war, eine Müdigkeitsphase bescheert. Zwar habe ich dann nochmal etwas zu mir genommen, dennoch hatte ich ganz schön Sorge was den Abstieg anging. Doch dann war auf einmal der Fokus da. Ich habe nichts mehr gedacht, hab nur noch funktioniert und jeder Schritt hatte vorher schon einen Bestimmungsort, wo er hin sollte. Mit diesem Fokus und Selbstbewusstsein war der Abstieg dann fast schon ein Kinderspiel. Echt interessant was man schaffen kann, wenn man sich nicht verrückt macht und einfach konzentriert.
Einen kleinen Fail gab es heute aber trotzdem, vor der eigentlichen Wanderung. Ich fahre ja hier mit einem 15 Jahre alten Garmin-Navi umher, dessen Karten ich aber jüngst aktualisiert habe. Jetzt ist es so dass man in Norwegen nicht die einzelnen Ortschaften, sondern nur die Kommunen findet bzw. ins Navi eingeben kann (in meines zumindest). Und die Straße, in welcher der Parkplatz liegt, zu dem ich heute musste, gibt es zwei Mal: Oben im Gebirge, beim Parkplatz, und unten im Tal. Mein Navi hat mich dann ins Tal geleitet. Da kam ich sogar an dem Parkplatz vorbei, dachte mir aber das wäre ein Parkplatz, wo man direkt da wäre. Ich wollte ja hinwandern. Also bin ich unbeirrt ins Tal gefahren, durch enge Serpentinen und Tunneln, wo man dem Gegenverkehr schon ausweichen muss, damits nicht kracht. Unten angekommen ist mir der Fehler dann aufgefallen. Tja, also ab wieder nach oben. Die halbe Stunde war dann eben weg. In Zukunft muss ich da genauer drauf schauen, wo mein Navi eigentlich hin will.
Oben auf dem Kjerag ich übrigens die beiden Oberallgäuer nochmal getroffen. Diese hatten auch schon auf dem Campingplatz gesagt, dass sie den selben Plan hatten, wollten aber deutlich früher los. Dafür konnten sie mir dann oben noch einen Geheimtripp geben. So konnte ich meine Mittagspause auf einem kleinen Nebenweg verbringen, wo man auch schon eine tolle Aussicht hatte, aber kein anderer Mensch war. Danke dafür!
Morgen ist dann erstmal wieder ein Standortwechsel angesagt. Und sonst nichts, ich muss mich nach diesem Tag heute erst einmal einen Tag lang erholen. Danach geht es wahrscheinlich zu einer weiteren, bekannten Attraktion. Und dann mal schauen, wo ich dann möchte…
PS: Für die weiteren Oberallgäuer untern den Lesern: Ja, ich habe gefragt, und nein, sie kennen euch nicht ;-).
Wie angekündigt bin ich am Montag weiter gefahren. Genauer gesagt bin ich ins sogenannte „Setesdal“, ein Tal im Norden von Kristiansand gefahren. Allein die Fahrt hierher war schon lohnenswert.
Denn so sah ein Pausenplatz auf dem Weg aus. Glaube da kann kein Parkplatz oder Rastplatz in Deutschland mithalten.
Auf der weiteren Strecke habe ich nochmal eine kleine Pause gemacht und bin ein wenig über Steine in den Fluss, der durch dieses Tal fließt, „hineingelaufen“ und wurde mal wieder mit einer fantastischen Aussicht belohnt.
Auf diese Gegend kam ich durch ein Werbeschild, welches am Fährhafen in Dänemark stand. Da die Richtung für mich eh passte, dachte ich mir, warum nicht? Ich hatte mir bereits im Vorfeld einen Campingplatz ausgesucht, der unter Anderem wegen seiner Aussicht beliebt ist. Und ich sollte nicht enttäuscht werden.
Hier verbringe ich heute also die zweite Nacht. Vermutlich wird dies auch die letzte hier sein. Am Fluss ist dieses Tal echt sehenswert und stellenweise wunderschön. Doch drum herum finde ich es fast etwas enttäuschend. So war ich heute auf einer Wanderung auf den höchsten Berg hier in der Gegend und wurde mit dieser Aussicht „belohnt“:
Vielleicht bin ich jetzt schon von der überwältigenden Natur hier verwöhnt, aber ich fand den Ausblick von diesem Berg schon fast langweilig. Vermutlich hat diese Gegend eben deswegen diese Werbung nötig, um überhaupt Leute im Sommer anzulocken. Im Winter ist dies hier nämlich ein Skigebiet. Ich bin auf dem Abstieg von dem Berg durch ein Dorf mit Skihütten durchgekommen. Dort wurde zwar noch viel gebaut, aber um die fertigen Hütten sah es wirklich nicht schön aus. Wilderndes Gras und Gestrüpp, keine befestigten Straßen, überall ragten offene Rohre aus dem Boden hervor. Wenn dort oben Schnee liegt ist das sicher alles sehr schön, so fand ich es aber eher abschreckend.
Da ich nach meiner kurzen Wanderung noch Kräfte übrig hatte, habe ich kurzerhand das Angebot auf dem Campingplatz genutzt und mir ein Stand-Up Paddling-Board gemietet und ausprobiert. War das erste Mal überhaupt für mich. Und ich bin nur ganze drei Mal ins Wasser gefallen ;-).
Am morgigen Mittwoch geht es also wahrscheinlich weiter. Zu Beginn des Tages will ich mir aber noch einen Wasserfall hier ganz in der Nähe ansehen. Danach geht es für zwei weitere Nächte auf einen Campingplatz nicht weit von hier und nicht weit von einer beliebten und international bekannten Touristenattraktion hier in Norwegen. Bin mal gespannt, wer schon vorher mal Bilder davon gesehen hat. Doch dazu mehr am Ende der Woche.