Und weiter geht die bunte Fahrt…

Wie angekündigt bin ich am Montag weiter gefahren. Genauer gesagt bin ich ins sogenannte „Setesdal“, ein Tal im Norden von Kristiansand gefahren. Allein die Fahrt hierher war schon lohnenswert.

Denn so sah ein Pausenplatz auf dem Weg aus. Glaube da kann kein Parkplatz oder Rastplatz in Deutschland mithalten.

Auf der weiteren Strecke habe ich nochmal eine kleine Pause gemacht und bin ein wenig über Steine in den Fluss, der durch dieses Tal fließt, „hineingelaufen“ und wurde mal wieder mit einer fantastischen Aussicht belohnt.

Auf diese Gegend kam ich durch ein Werbeschild, welches am Fährhafen in Dänemark stand. Da die Richtung für mich eh passte, dachte ich mir, warum nicht? Ich hatte mir bereits im Vorfeld einen Campingplatz ausgesucht, der unter Anderem wegen seiner Aussicht beliebt ist. Und ich sollte nicht enttäuscht werden.

Hier verbringe ich heute also die zweite Nacht. Vermutlich wird dies auch die letzte hier sein. Am Fluss ist dieses Tal echt sehenswert und stellenweise wunderschön. Doch drum herum finde ich es fast etwas enttäuschend. So war ich heute auf einer Wanderung auf den höchsten Berg hier in der Gegend und wurde mit dieser Aussicht „belohnt“:

Vielleicht bin ich jetzt schon von der überwältigenden Natur hier verwöhnt, aber ich fand den Ausblick von diesem Berg schon fast langweilig. Vermutlich hat diese Gegend eben deswegen diese Werbung nötig, um überhaupt Leute im Sommer anzulocken. Im Winter ist dies hier nämlich ein Skigebiet. Ich bin auf dem Abstieg von dem Berg durch ein Dorf mit Skihütten durchgekommen. Dort wurde zwar noch viel gebaut, aber um die fertigen Hütten sah es wirklich nicht schön aus. Wilderndes Gras und Gestrüpp, keine befestigten Straßen, überall ragten offene Rohre aus dem Boden hervor. Wenn dort oben Schnee liegt ist das sicher alles sehr schön, so fand ich es aber eher abschreckend.

Da ich nach meiner kurzen Wanderung noch Kräfte übrig hatte, habe ich kurzerhand das Angebot auf dem Campingplatz genutzt und mir ein Stand-Up Paddling-Board gemietet und ausprobiert. War das erste Mal überhaupt für mich. Und ich bin nur ganze drei Mal ins Wasser gefallen ;-).

Am morgigen Mittwoch geht es also wahrscheinlich weiter. Zu Beginn des Tages will ich mir aber noch einen Wasserfall hier ganz in der Nähe ansehen. Danach geht es für zwei weitere Nächte auf einen Campingplatz nicht weit von hier und nicht weit von einer beliebten und international bekannten Touristenattraktion hier in Norwegen. Bin mal gespannt, wer schon vorher mal Bilder davon gesehen hat. Doch dazu mehr am Ende der Woche.

Aufbruchstimmung

Heute hat es mich dann mal so richtig erwischt. Der Tag fing schön an. Ich wollte mir einen Park nördlich von Kristiansand ansehen und dort mal wieder entsprechend wandern gehen.

So sah es am Anfang aus, da war die Welt noch in Ordnung.

Doch dann begann es zu regnen. Und eben nicht nur so ein bisschen, sondern es schüttete zeitweise wie aus Kübeln. Als ich mich etwas unterstellen konnte, habe ich mal versucht das einzufangen.

Ich habe die Wanderung dann verkürzt. Es wurde zwischenzeitlich immer mal wieder besser, dann zeitweise auch wieder schlimmer. Schönstes Wetter hatte ich dann wieder, als ich wieder am Auto angelangt war. Egal, ich war nass und wollte duschen.

Die Wege hatten sich zeitweise in Sturzbäche verwandelt.

In der Stadt habe ich dann Formel 1 in einer Bar geschaut. Für ein alkoholfreies Weizenbier habe ich knapp 7€ gezahlt. Hätte ich ein Alkoholisches gewollt, wären es über 10€ gewurden. Das wollte ich mal erwähnen, damit sich jeder mal die Preise hier vorstellen kann…

Morgen geht es weiter ins Landesinnere. Doch dazu an anderer Stelle mehr. Da ich nach den ersten vier Tagen gemerkt habe, was ich von meiner (hauptsächlich Koch-)Ausrüstung häufiger und was seltener verwende, habe ich heute Abend noch eine kleine Aktion gestartet: Das Auto musste eh gepackt werden. Also habe ich bei der Gelegenheit meine Sachen so sortiert, dass die häufiger benötigten Dinge zusammen sind. Da alles bisher aufeinander lag und dadurch immer alles kreuz und quer durch die Gegend geflogen ist, wenn ich was aus einer Kiste benötigt habe, war mein Gedanke dass eine dritte, zusätzliche Kiste eigentlich praktisch wäre. Doch woher soll ich die an einem Sonntag auf einem Campingplatz her bekommen?

Zu dem Zeitpunkt kam zufällig einer der Mitarbeiter des Campingplatzes vorbei, welcher die Toiletten putzt. Nachdem ich ihn gefragt hatte, hat er mich kurzerhand zu den nächsten Sanitäranlagen auf seiner Route mitgenommen und extra für mich einen Karton Toilettenpapier ausgepackt, damit ich diesen leer haben konnte. Dabei hat er auch noch darauf geachtet, ihn nicht zu sehr kaputt zu machen. Das war mal wieder richtig nett! Jetzt ist das Auto noch ein Stück ordentlicher beladen, so dass es morgen weiter gehen kann.

Norway, Baby!

Ich habs geschafft! Nach drei anstrengenden Anreisetagen bin ich am gestrigen Donnerstag in Norwegen, genauer gesagt in Kristiansand angekommen. Die Fähre von von Hirtshals in Dänemark aus war ausgebucht und dementsprechend voll. Aber das Boot war auch groß genug, so dass jeder Platz hatte. Hier ein paar Impressionen von der Überfahrt.

Als ich schon an Board war, mussten immer noch eine ganze Menge Fahrzeuge verladen werden…

Tschüss Dänemark bzw. zentraleuropäisches Festland!

Der Blick vom Außendeck. Hier sieht man am Horizont immer noch die Küste Dänermarks.

Die Küste Norwegens kommt langsam näher…

Einfahrt in den Hafen.

Es war schon ein erhebendes Gefühl, zum Ende der Überfahrt auf dem Außendeck zu stehen. Zum Einen war ich noch nie so weit nördlich auf unserem Planeten unterwegs. Zum Anderen habe fast das ganze Jahr auf diesen Moment hingearbeitet und hingefiebert. Da fühlt es sich einfach großartig an, endlich am Ziel anzukommen.

Und jetzt?

Die Anreisetage waren sehr anstrengend. Deshalb habe ich bereits in Dänemark beschlossen, erstmal ein paar Tage in bzw. bei Kristiansand zu bleiben, um mich ein bisschen zurecht zu finden und einfach anzukommen. Daher geht es erst am Montag weiter. Bis dahin stehen einige Wanderungen hier in der Gegend auf dem Programm. Heute war ich bereits auf einer Halbinsel vor dem Hafen von Kristiansand wandern.

Und eine Runde Schwimmen durfte natürlich auch nicht fehlen.

Einquatiert habe ich mich hier auf einem Campingplatz. Das war wohl auch ganz gut so, denn mir ist aufgefallen, dass mir fürs Camping noch einige wichtige Ausrüstungsgegenstände fehlen. Da ich aktuell noch in einer größeren Stadt bin, habe ich die Chance also gleich genutzt, mich fertig auszustatten. Außerdem gibt es hier eine Sportsbar, in der ich am Sonntag das Formel 1 Rennen verfolgen kann, bevor es dann am Montag weiter geht. Daher passt es für mich hier in der Stadt noch ganz gut. Mal sehen wo es mich danach hinzieht…

Einmal längs durch Deutschland

(Nein, nicht quer, bin ja nicht nach Polen gefahren 😉 )

Die letzten beiden Tage waren sehr intensiv. Am gestrigen Montag musste erstmal alles, was ich mitnehmen möchte, zusammengerafft und eingepackt werden. Und das am besten alles noch einigermaßen sortiert. Ich denke aber, das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Gut dass mein Auto für die Tarifklasse recht groß ist (Opel Corsa F). Neben dem Packen musste ich dann natürlich auch noch meine Wohnung für sechs Wochen Abwesenheit richten. Das hat sich sogar bis in den Dienstagmorgen rein gezogen.

Danach ging es dann heute um 10:30 Uhr los, ab auf die Autobahn, stets Richtung Norden. Nach knapp anderthalbstunden, bei Weiterstadt gab es dann direkt eine größere Pause. Einerseits, um Mittag zu essen; andererseits ist mir aufgefallen, dass mir ein paar Ausrüstungegenstände, die ich gerne dabei hätte, doch noch fehlen. Unter Anderem habe ich mir daher noch einen kleinen Gas-Campinggrill besorgt. Denn wer weiß, vielleicht kann ich mir an einem wunderschönen Fjord mal ein Steak grillen?

Also ging es gegen 14 Uhr weiter und ab dann nur noch mit kleineren Pausen bis auf Höhe Kiel. Die ersten knapp 730 Kilometer sind also schonmal geschafft. Morgen geht es nach einem hoffentlich stärkenden Frühstück weitere 350 Kilometer nach Aalborg und dort zur ersten kleineren Wanderung. Dafür werde ich mir jedoch keinen Wecker stellen, dafür waren die ersten beiden Tage stressig genug. Also mal sehen, ob überhaupt Zeit für die Wanderung bleibt….